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Drei Höfe zum Machen

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Kulturhauptstadt Europas 2025 - was soll das werden? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Dabei steht die Antwort im sogenannten Bidbook drin. 54 Projekte sind dort aufgeführt und da es bis 2025 noch ein bisschen Zeit ist, stellen wir eins in jeder 371-Ausgabe vor.


Diesmal: Die Stadtwirtschaft


Im südlichen Teil des Sonnenbergs wird es bald noch bunter. Der ehemalige Betriebshof der städtischen Stadtwirtschaft soll im Rahmen von „Chemnitz 2025“ zu einem Ort für Macher:innen werden.

Erst einmal die harten Fakten: Etwa 1923 erbaut, haben die fünf Gebäude eine Nutzungsfläche von rund fünf- bis sechstausend Quadratmetern. Das Areal umfasst insgesamt 12.000 Quadratmeter und wurde bis zum Jahr 1994 als Betriebsgelände genutzt. Bisher befanden sich private Lagerräume und Werkstätten auf dem Eigentum der Stadt, nun soll es das Tor zum Sonnenberg werden. Dafür ist ein vielfältiger Nutzungsmix geplant.

Jeder der drei Höfe zwischen den Gebäuden soll einen anderen Macher:innen-Schwerpunkt bedienen und von Werkstatträumen umgeben sein. So gibt es einen Kreativ-, einen Produktions- und einen Eventhof. In den Innenräumen sollen sich Werkstätten, Ateliers und Musikräume ansiedeln. Platz soll auch für Ausstellungen, Veranstaltungsflächen und Optionsräume geschaffen werden. Zwischen Kreativ- und Eventhof wird eine Kiezkantine alle Chemnitzer:innen und Gäste mit Frühstück, Mittagessen, aber auch Kaffee und Kuchen versorgen. Eine grüne Oase, in der „Urban Gardening“ betrieben werden soll, wird auch die Gärten des „Zieten-August“ integrieren und neue Plätze für Pflanzen und Erholung schaffen.

Das Konzept, basierend auf dem Entwicklungsszenario des Architekturbüros KAPOK Berlin, sieht eine multifunktionale Ausrichtung mit Dienstleistungscharakter vor. Der Charme der Architektur soll trotz Sanierung erhalten bleiben. Wie auch schon in den BidBooks der Kulturhauptstadtbewerbung fokussiert, stehen die Themen „Machen“ und „Begegnen“ im Vordergrund. Durch das breite Angebot entstehen Synergieeffekte, welche wiederum neue Tätigkeitsfelder schaffen sollen. Jede:r hat die Möglichkeit eigene Ideen einzubringen und sich aktiv in verschiedenen Formaten an der Gestaltung zu beteiligen. Bei gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie Theaterprojekten, Stadtteiltreffen, aber auch in der Kantine sollen unterschiedlichste Menschen zusammenkommen und sich austauschen.

Die „StadtWerkstatt“ dient zusätzlich als Treffpunkt und Plattform zum Austausch über zukünftige Visionen. Die Selbstverwaltung des Areals wird als Ziel angesehen. Der rote Faden, der sich durch die gut 60 Seiten des Konzepts zieht, ist die Flexibilität, die geschaffen werden soll. Der Außenraum wird in Form von aktiven Höfen lebendig und vielfältig genutzt, multifunktionale Möbel, ein gemeinsam genutztes Stadtteillager und die bereits erwähnten Optionsräume sollen für kreative neue Ideen sorgen.

Um sich auf dem Gelände zurechtzufinden, markieren Pförtnerhäuser die Eingänge, ein Wegleitsystem hilft bei der Orientierung. Auch die Fassaden sollen der Nutzung entsprechend gestaltet werden. Im Rahmen des Cultursommers wurden bereits zwei Kulturflohmärkte veranstaltet und auch das Fahrradkino war zum „Hang zur Kultur 2021“ schon zu Gast in der Stadtwirtschaft.

Bald wird es Workshopreihen zur Gestaltung und Funktionalität geben, diese befinden sich aktuell in Planung.

chemnitz2025.de/stadtwirtschaft

Text: Jenny Wittig Grafik: KAPOK Architekten Berlin

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