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Es ist nie zu späti

Spontan und frei im Eckhaus

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Seit eineinhalb Jahren steht an dem lila-blauen Eckhaus der Sonnenberger Jakobstraße nicht mehr nur „Späti“ dran - es ist auch ein Späti drin! Zumindest ein bisschen.

Von der anfänglichen Vision eines Spätkaufs zur Grundversorgung hat sich der Ort mittlerweile zu einem Stadtteiltreff entwickelt, wo neben dem Schnabulieren von Speisen und Getränken eigentlich nichts passiert, das nicht passiert: Eine DDR Radioshow von Nachbar Jürgen, Theater über Sexarbeit, eine Ausstellung über Straßenkunst, ein Wahlabend, Frühschoppen, Konzerte, Workshops und so weiter.

Die Spontanität und Freiheit seiner Besucher*innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen macht den den Späti lebendig. Das Späti Team ist nach eigener Aussage „stets um geregelte Öffnungszeiten bemüht. Aber wie auch unsere Besucher*innen, möchten wir uns vorbehalten, nur in den Späti zu gehen, wenn wir Lust und Energie haben.“

Auf ein paar Dinge ist dennoch Verlass: Es gibt immer Essen gegen Spende und wem das nicht reicht, der darf natürlich auch leise um die Ecke Austern schlürfen. Ebenso gilt für durstige Personen durchweg das gemeinschaftliche Trinkspiel „Wenn ein Fahrzeug hörbar auf der Kreuzung aufsetzt, wird geprostet.“

Seit einigen Monaten gehört auch das leerstehende Restaurant in der Zietenstraße 13 – kurz die „Küche Z13“ - zum Späti Kosmos. Die Idee hier ist, die Räumlichkeiten kostenlos an junge Unternehmen, soziale Projekte oder Menschen, die sich im Bereich Gastronomie ausprobieren möchten, zu vermieten. Auch als Ausstellungs- und Eventfläche wurden die Räumlichkeiten bereits genutzt. Die ersten öffentlichen Kochaktionen starteten im Januar, zuletzt nutzten afghanische Frauen den Ort während des Ramadans für ein gemeinschaftliches Vorkochen zum abendliche Iftar-Essen (Fastenbrechen).

Der Späti und die Küche sind also Orte voller Möglichkeiten, von denen andere Großstädte nur träumen.

Kontakt: späti@disroot.org oder per Instagram (spaetichemnitz) melden.

Text & Foto: Katha von Sterni

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