⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.
Veröffentlicht am:
Auf der Suche nach den Menschen, die Jahr um Jahr das Chemnitzer Kulturleben am Laufen halten, waren wir mal wieder beim Kaffeesatz zu Besuch und haben Stefan, seit 2016 aktives Mitglied und ehemals Vorsitzender, im Vorbeigehen ein paar Fragen zugeworfen.
—------------------------------------
Ein Schritt in das Kulturwohnzimmer, wie Stefan den Raum liebevoll bezeichnet, und man spürt die Sorgfalt, die nun seit bereits 24 Jahren in das Kaffeesatz fließt. Vom Buch des Monats (Einfach Göttlich von Terry Pratchett), das mich aus der hinteren Ecke an der Bar schelmisch anlächelt und mich daran erinnert, dass ich bereits seit 10 Jahren vorhabe, die Scheibenwelt-Romane weiterzulesen, über die gut gefüllte Brettspielecke, bis hin zum aktuellen Sonderbier (dem Vier Vogel Pils) wirkt einfach alles hier nach einem Ort der gelebt und geliebt wird.
“Aktuell sind wir etwa 25 Mitglieder, die diesen Ort mit vielen Veranstaltungsformaten gemeinsam gestalten, bei denen wir oft zwischen 15 und 20 Gäste haben. Bei so Formaten wie Karaoke wird es dann vielleicht auch etwas kuscheliger, dann atmet man vielleicht auch schonmal den Atem des Nachbarn ein”, erzählt Stefan lachend. “Es gibt natürlich viele nerdige Veranstaltungen, wie den Pen & Paper-Zusammentisch oder auch ganz speziell ein Open Streetmap Abend, einfach weil das auch Themen sind, die unsere Mitglieder selbst interessieren. Aber auch mit den Abenden zu Karaoke, Konzerten und Lesungen gibt es natürlich eine unglaubliche Bandbreite für alle, die einfach Lust haben, entspannt den Abend im Kulturwohnzimmer zu verbringen.”, führt er weiter aus.
Aber wie in allen anderen Subkulturlocations in Chemnitz lebt auch das Kaffeesatz vom Einsatz der Mitglieder im Ehrenamt. “Mit 10 Stunden die Woche, ist das auch für mich schon fast wie ein Nebenjob, den ich aber natürlich auch gern mache. Aktuell arbeite ich vor allem viel an den Folgen unseres Podcasts Kaffeepod, wo wir derzeit viele nerdige Themen haben, wie z.B. Pen & Paper Rollenspiel-Runden.”
Generell merkt man schnell, dass das Kaffeesatz auch ein Ort des Ausprobierens und Selbst-Verwirklichens ist. Alles kann, nichts muss, gerade auch weil es einer der wenigen Kulturblasen in Chemnitz ist, die von der aktuellen Kürzungswelle unbetroffen ist, weil sie schon immer viel selbst und mit ihren eigenen Mitgliedern gestalten.
Und was zum Schluss bleibt? Der Kaffeesatz eben und in dem liegt bekanntlich halt doch die Wahrheit.
Text: Marco Henkel / Foto: Kaffeesatz