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In der 371-Ausgabe vom November 2007 wurde das Prinzip "Wächterhäuser" vorgestellt. Nur drei Monate später starten erste konkrete Projekte. Ein imposantes Gründerzeithaus auf der Zietenstraße macht den Anfang.
Für das Haus mit der Nummer 70 erarbeitet der neugegründete Verein "StadtHalten" das erste Chemnitzer Wächterhausprojekt. Noch weitere Nutzer mit Ideen und Energie werden gesucht. Nach Auskunft des Eigentümers, der auch zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählt, sind warten noch eine leer stehenden Gewerbefläche und drei Wohnungen auf neue Nutzer.
Eine andere Projektidee ist dagegen schon konkreter: In einem der innerstädtisch markantesten Gebäude soll ein Mehrgenerationen-Komplex entstehen. Zwischen der Chemnitz und dem Stadtbad wecken drei Häuser neben der ehemaligen Färberei Haase die Phantasie der zukünftigen Hauswächter. Junge Familien, Individualisten und ältere Menschen wollen hier gemeinsam einen Platz zum Leben finden. Noch hält sich der Eigentümer der Ruinen bedeckt. Im März hoffen die Beteiligten auf eine endgültige Entscheidung.
Wächterhäuser funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Auf der einen Seite gibt es leerstehende Häuser, auf der anderen Seite Menschen, die Platz für ihren Lebensentwurf suchen. Damit die häufig unter Denkmalschutz stehenden Gebäude nicht weiter verfallen, bieten die "Hauswächter" an, die Objekte zu nutzen und so den nahenden Abriss zu verhindern. Die Eigentümer kümmern sich lediglich um die Hausanschlüsse und verlangen von den Nutzern die anfallenden Betriebskosten und meist keine oder eine sehr geringe Miete. In Leipzig und Halle haben Wächterhäuser mittlerweile aber vor allem eine gesellschaftliche und soziale Funktion. Meist in prekären Wohnvierteln angesiedelt, sorgen sie für neues, meist eben auch junges Leben in den Stadtteilen. Galerien, Läden und Kneipen setzen auch kulturell neue Zeichen. Ob das auch in Chemnitz der Fall sein wird, hängt letztendlich von den "Hauswächtern" ab. Ideen und Interessierte sind hier nach wie vor herzlich willkommen. Einfach bei der Agentur StadtWohnen melden. Es lohnt sich...
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Die Agentur Stadtwohnen
Die Ansprechpartnerin für Nutzerinteressen ist Frau Ines Senftleben vom Arbeitskreis Integriertes Wohnen e.V. Das Büro der Agentur auf der Müllerstraße 16 (zwischen Wilhem-Külz-Platz und Zöllnerplatz) hat jeweils dienstags von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Termine neben den Öffnungszeiten lassen sich auch telefonisch vereinbaren unter 0341/9609080 bzw. per Email an info@stadtwohnen-chemnitz.de. Weitere Informationen unter www.stadtwohnen-chemnitz.de.
Erschienen im 371 Stadtmagazin 03/08