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Phlatline Sound bekommt Verstärkung aus Afrika

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In letzter Zeit war es ruhiger um Phlatline Sound. Die Nummer eins unter den Chemnitzer Reggae-Soundsystems – das sind sie zweifelsohne – hatte sich rar gemacht auf den Chemnitzer Dancefloors. Ihr letzter hiesiger Auftritt, im März zum sechsten Phlatline-Sound-Geburtstag, liegt nun schon ein halbes Jahr zurück. Mario Adolphsen traf sich mit Thomas Schlett aka. Selecta Likkle T. zu einem Gespräch über Reggae aus Sachsen und den neuen MC aus Gambia.

Wie kam es überhaupt zum Phlatline Sound?
Tilo Seidel, also Toli, hatte damals im Kraftwerk gearbeitet. Ich hatte dort meinen Zivi abgeleistet und später beim Booking mitgearbeitet. Wir hatten einige Reggae-Acts im Programm, z.B. Messer Banzani und Shaggy. Ich hörte zu der Zeit vor allem HipHop. Toli, der schon damals selbst Dub produzierte, hatte mich mit der Musik infiziert.

Seit 2001 gehörte Mystic Dan als MC zur festen Besetzung. Vor kurzem habt ihr euch voneinander getrennt. Was waren die Gründe dafür?
Wenn man als Soundsystem zu dritt auftritt, hängt viel davon ab, dass sich alle blind verstehen. Seit Ende des vergangenen Jahres klappte das nicht mehr bei uns. Unsere musikalischen Vorstellungen und die von Mystic Dan hatten sich im Laufe der Zeit auseinander entwickelt. Das Zusammenspiel klappte einfach nicht mehr.

Bis März seid ihr aber noch zusammen aufgetreten.
Wir hatten langfristige Termine, die wir nicht absagen wollten. Deshalb haben wir die Auftritte natürlich gemeinsam gespielt und für das Publikum war das auch alles OK.
Uns machte es aber einfach nicht mehr so viel Spaß wie früher.

Seit Juli habt ihr einen Neuen an eurer Seite.
Genau, King Dawda. Er ist 32, stammt aus Gambia und wohnt seit ein paar Jahren in Berlin. Dawda kommt aus dem Umfeld von Rebellion the Recaller. Er ist schon länger dabei und kennt sich im Reggae-Geschäft ziemlich gut aus. Er schreibt auch eigene Texte, vor allem ist er ein guter Live-MC. Und er ist ein super Typ. Wir sind froh, ihn jetzt mit im Boot zu haben.

Zur „371“-Clubshow tretet ihr zum ersten Mal gemeinsam in Chemnitz auf?
Nicht ganz. Wir waren auch schon beim Splash! gemeinsam am Start. Aber das zählt nicht, das ist ja was anderes. Und in Rabenstein. Insofern: Ja!

Und was gibt’s sonst an Neuigkeiten? Irgendwas Neues fürs Tapedeck?
Es gibt einen neuen Mix namens „Bring it on“. Diesmal auf CD, die neuen Autos haben ja keine Tapedecks mehr. Zu kaufen gibt’s die CD im Titus, Underworld, Union Square und unter www.soundquake.com. Und wir basteln gerade an unserem ersten Riddim.

Das klingt ja spannend, was erwartet uns da?
Es wird ein Dancehall-Tune mit Asia-Sounds. Und Ronny Trettmann wird mit am Start sein…

…bei dessen Auftritten du als DJ dabei bist.
Das ist eine spaßige Angelegenheit. Zuletzt waren wir zusammen auf der Games Convention, auf der Jump-Bühne. Da herrscht grad ein amtlicher Hype. Aber der Phlatline-Sound bleibt natürlich das Wichtigste für mich, das ist klar.

Interview: Mario Adolphsen

Erschienen im 371 Stadtmagazin 10/06

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