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ROOTs and Experiments

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ROOTs and Experiments

Heute koch ich Kartoffeln, morgen back ich frisches Brot und am Wochenende dämpfen wir Dumplings – unser täglich Essen gebt uns heute! Kenn ich schon! Hatten wir schon! Mag ich nicht! – Oder mag ich es doch? Lasst uns in den nächsten Zeilen über Experimente in der kulinarischen Szene sprechen! Welche kulinarischen Experimente gibt es denn in Chemnitz? Etwa die Roster am Bratwurststand auf dem Markt heute mit Süß-Saurer Soße statt Senf? Wäre durchaus einen Test wert, doch dieser Text läuft heute weiter auf den Sonnenberg, wo in der Experimentierküche im letzten Monat das ROOT für einige Wochen sein Konzept testete. Legeres Fine Dining, mit einer vielfältigen Speisenauswahl, inspiriert durch Reisen und die gastronomischen Wurzeln in Chemnitzer Restaurants, wie dem Dreamers und dem Fleischladen, welcher übrigens ab Mai neu zum Leben erwacht.

Als Aperitif gab es im ROOT erst einmal einen Gin Parsley Smash, eine wirklich empfehlenswerte Abwandlung des Gin Basil Smash – mit Petersilie statt Basilikum. Gefolgt von einem Gruß aus der Küche, auch Amuse-bouche genannt, welches aus frischem Brot und aufgeschäumter brauner Butter bestand und einen schmackhaften Einstieg in das Menü bot. Die erste Vorspeise, eine hervorragende Burrata mit Lauchasche, welche keinen Asche-Geschmack, sondern eine leichte Bitternote in das Gericht bringt, sowie fermentierte Tomaten und Zwiebel. Ein rundes und intensiv tomatiges Gericht, zu welchem mir persönlich nur noch ein wenig geröstetes Brot gefehlt hat. Als 2.Vorspeise hatte ich mir das Ceviche ausgesucht, in Limettensaft kalt gegarte Fischstücke mit Kräutern, Zwiebel und Gewürzen.

Insbesondere die intensive Kombination mit Kräutern gefiel mir hier gut. Im Hauptgang hatte ich mich für den Klassiker entschieden, das Rinderfilet mit Blumenkohl und Kürbispüree, welches perfekt gegart war und sich gut mit den Beilagen ergänzte. Interessanterweise empfand ich den Blumenkohl mit den gerösteten Kürbiskernen geschmacklich sogar am spannendsten. Zum Abschluss krönte eine Nocke Sauerrahmeis mit fruchtig-süßen Apfelscheiben das Erlebnis im ROOT, welches definitiv lecker war, aus meiner Sicht aber als Pop-Up Erlebnis eine bessere Figur macht denn als festes Restaurant. Zumindest in Chemnitz.

Welches Potential für Innovationen in der Kulinarik gibt es denn überhaupt noch? Werfen wir mal einen Blick auf nüchterne Zahlen: Die deutsche Küche beinhaltet rund 400-500 Grundzutaten, welche mit 10 mechanischen Grundtechniken wie schneiden, hacken, mixen oder durch 9 Kühl- und Lagertechniken wie fermentieren, frieren und pökeln im ersten Schritt verarbeitet und im Geschmack verändert werden können. Hinzu kommen 18 verschiedene Garvarianten wie kochen, grillen oder blanchieren und schlussendlich alleine in Deutschland 350-400 Kräuter und Gewürze. Ihr merkt bestimmt schon, hier liegt noch Potential im Rahmen von mehreren zehntausenden verschiedenen Varianten, um ein Gericht zu erhalten. Also einfach ausprobieren - zum Beispiel ab 24.4. das Gandoom!


Text & Foto: @thetasteofchemnitz

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