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Zahl des Monats Oktober

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Ulrich Weiser ist der Herr der Chemnitzer Zahlen. Eine pickt er sich jeden Monat heraus und erklärt anhand dieser, was in Chemnitz wirklich zählt.

2.980 Einwohner weniger hat die Stadt Chemnitz seit Beginn der Corona-Pandemie. In den 18 Monaten von März 2020 bis August 2021 verringerte sich die Zahl der hier lebenden Menschen (Hauptwohnsitz) von 246.587 (28.02.2021) auf 243.607 (31.08.2021).

Ein Bevölkerungsverlust in dieser Größenordnung kann nicht monokausal einer Ursache zugeschrieben werden, sondern fußt immer auf mehreren Teilaspekten. Für die Jahre 2020 und 2021 muss allerdings festgehalten werden, dass das Corona-Virus selbst und die Maßnahmen zur Bekämpfung die ohnehin schon schwierige demographische Situation befeuert haben.

Aber der Reihe nach: Vier Faktoren beeinflussen statistisch die Bevölkerungsentwicklung einer Stadt. Die Zahl der Geburten, der Sterbefälle, die Zuzüge und die Wegzüge. Im Corona-Zeitraum haben sich drei dieser vier Kenngrößen negativ entwickelt. Die Zahl der Sterbefälle lag 2020 11 % höher als im Mittel der Jahre 2015 bis 2019. Diese Übersterblichkeit resultierte nahezu ausschließlich aus den Todesfällen in den Monaten November und Dezember. Die Stadt verzeichnete 2020 die meisten Sterbefälle seit 1989 (damals allerdings bei noch bei mehr als 300.000 Einwohnern). Da auch die Zahl der Geburten leicht zurück ging, wuchs der Sterbefallüberschuss (ca. 1.700 im Jahr 2020).

In besseren (Vor-Corona-) Zeiten wurde dieser „natürliche“ Bevölkerungsverlust regelmäßig durch viele Zuzüge wieder ausgeglichen. Die Zahl der Zuzüge sank jedoch 2020: weniger Studierende an der TU, weniger Menschen zogen wegen der Arbeit nach Chemnitz, vielleicht auch wegen der Liebe bzw. nicht aufgebauter Partnerschaften.

Kurzum: Chemnitz registrierte mehr als 1.300 Zuzüge weniger als 2019 (insg. 11.300). Da gleichzeitig aber 11.600 Menschen die Stadt verließen, konnte Chemnitz zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt keine Bevölkerungsgewinne aus Zuwanderung verzeichnen. Auch im Jahr 2021 setzten sich die beschriebenen Trends bislang fort.

Text: Ulrich Weiser, chemnitz-in-zahlen.de

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