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Zeit & Masken

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V1NCEE ist eines von vielen jungen Gesichtern in Chemnitz, die ihre Leidenschaft in der Musik gefunden haben. Mit seinem Rap hofft er, die Menschen zu erreichen und ein Gefühl des Miteinanders zu entwickeln. Unsere Redakteurin Paula hat sich mit ihm getroffen und ein bisschen geplaudert.

Wer bist du?

Hi, was geht? Mein Name ist V1NCEE, ich bin seit 2 Jahren Musiker und komme aus Chemnitz

Wie bist du zur Musik gekommen? Wann hast du angefangen?

Nachdem Playboy Carti seinen Song „Whole Lotta Red“ rausgebracht hat, das war 2020/21, wurde ich von ein paar Homies aus Amerika zu einem Discord eingeladen und plötzlich war ich Teil einer Bubble, in der alle Musik gemacht haben. Von Beats produzieren, bis hin zum Rappen. Einer davon, Sky, hat mir dann gezeigt, wie ich mir ein virtuelles Tonstudio einrichten kann und wie das alles mit Autotune funktioniert. Naja und dann hab ich mal in mich reingehorcht, was ich machen will und wie ich das machen will. Und seitdem mache ich tatsächlich meine eigene Musik.

Besonders stolz bin ich auf meinen ersten Auftritt. Den hatte ich im Transit Anfang 2023 zusammen mit skrt cobain, durch den ich im Anschluss auch viele Kontakte nach Berlin knüpfen konnte. Das war eigentlich gar nicht so geplant. Ursprünglich sollte ich einen Monat vorher im Transit auftreten, wo eher die New Wave aus Chemnitz präsentiert wurde, was ich aber leider gesundheitlich absagen musste.

Wie würdest du deine Musik beschreiben?

Ich rappe, aber das würde ich eher dem melodischen Deutschrap zuordnen. Ich treffe da schon ziemlich den aktuellen Zeitgeist, der mit der neuen Generation da gerade hochkommt und sich an UK Garage anlehnt. Manchmal sind da auch Brecher drin, wo ich auch mal aggressivere Beats raushaue.

Ich mache immer das, worauf ich gerade Bock habe. Wenn es mir beispielsweise mal nicht so gut geht, drücke ich das durch die Beats, durch den Text und die Musikvideos aus. Ich drücke mit meiner Musik immer meine Gefühle aus. Ich hoffe, dass sich damit auch andere identifizieren können. Denn es ist für denjenigen, der meine Musik anhört, viel authentischer, wenn ich darüber rappe, was in meinem Leben so passiert.

Wieso machst du Musik?

Ich möchte ein Gefühl von Gemeinschaft schaffen. Alle meine heutigen Freunde habe ich durch das Musikmachen kennengelernt.

Welchen deiner Songs magst du selbst am liebsten?

Am meisten mag ich den Song „Zeit und Masken“ mit Davinchy. Mit diesem Lied verbinde ich sehr viel, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich mit sehr vielen Leuten abgeschlossen, sie hinter mir gelassen und mich entschieden, nach vorne zu schauen. Das hört man auch ziemlich gut aus dem Liedtext heraus. Damit ist es definitiv das Emotionalste, was ich bisher veröffentlicht habe. Und auch der Videodreh hat sehr viel Spaß gemacht.

Du trägst eine Skimaske als Markenzeichen. Was hat das damit auf sich?

Ich trage die Maske nicht, weil ich wie ein Gangster aussehen möchte, sondern eher weil ich finde, dass heutzutage die Optik viel zu viel bewertet und beurteilt wird. Ob mich Leute gut finden oder nicht, soll hauptsächlich durch meine Musik und nicht durch mein Aussehen und mein Gesicht entschieden werden. Und außerdem ist es ein cooles Erkennungsmerkmal.

Welche Projekte stehen in nächster Zeit an?

Bald steht ein Festival an, die Goat Tour nennt sich das, das findet in Zwickau statt und da werde ich auftreten. Das wird einfach nur fett. Am 01.12 kommt mein neuer Song „Sowas wie ein Brauch“ raus und im Anschluss möchte ich viele Musikvideos drehen, liebe Grüße an der Stelle an Lucky Shoota.

Was sind deine Pläne für die Zukunft? Wo siehst du dich in 5 Jahren?

Vor allem will ich weiter durchziehen. Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich mich selber in Frage stelle, aber dann weiß ich, dass ich den Leuten unbedingt zeigen will, wie ich mich fühle und auch immer mehr damit erreichen möchte.

In 5 Jahren sind meine Jungs und ich hoffentlich immer noch am durchziehen und noch erfolgreicher, als wir es jetzt sind.

Hast du vor, in Chemnitz zu bleiben? Was siehst du in der Stadt?

Für die nächste Zeit werde ich definitiv in Chemnitz bleiben. Auch einfach aus dem Grund, dass alles im Moment hier in der Stadt stattfindet. Außerdem sind alle meine Freunde und viele, mit denen ich zusammenarbeite, aus Chemnitz.

Ich weiß auch einfach, dass die Stadt voller Chancen und Zufälle steckt. Ich war damals bei Davinchy, ebenfalls einem Künstler aus Chemnitz, im Studio und da bin ich wiederum anderen Leuten begegnet, mit denen ich heute zusammenarbeite. Irgendwie sind alle miteinander connected. Du hast ein neues Lied aufgenommen, zeigst das deinen Homies, die wiederum zeigen es ihren Homies. Also man kann es in Chemnitz schon schaffen, groß rauszukommen.

Möchtest du noch jemanden grüßen?

Ja, auf jeden Fall möchte ich Ramy Chris, Lucky Shoota, Kevka und alle anderen grüßen. Ich hab euch lieb (hihi) Und alle anderen da draußen: haltet an euren Träumen fest, gebt euch nicht auf und lasst euch vor allem von nichts und niemandem runterziehen!

Unter seinem Künstlernamen findet ihr V1NCEE auf allen Musikstreaming-Diensten und auf Instagram.

Text: Paula Thomsen / Foto: Luminas

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