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Oft sind es kleine Nebensächlichkeiten, die aus einem einfachen Kleid einen Hingucker machen oder in Räumen als Gegenstand den Blick lenken und fixieren. Für jeden Wunsch gibt es fast immer einen Laden, der diesen auch erfüllt. Manchmal ist es aber um so schöner, jene Nebensächlichkeiten erst nach Wunsch anfertigen zu lassen.[nbsp]
„Als Hobby habe ich mich schon immer mit der Anfertigung von Schmuck und kleineren Designgegenständen befasst“, erklärt die 32jährige Autodidaktin Jana Münzer, deren Auftragsbuch für den Dezember fast restlos voll ist. Seit 2008 besitzt sie ein Atelier im Spinnereimaschinenbau an der Altchemnitzer Strasse 27. Doch erst seit einem Jahr arbeitet sie offiziell als Freiberuflerin für angewandte Kunst und Design.[nbsp]
„2007, als ich aus Thailand zurückkam, brachte ich den Mut auf und entschloss mich mein Studium in Politikwissenschaften, Interkulturelle Kommunikation und Psychologie abzubrechen und aus meinem Hobby einen Beruf zu machen“, erzählt Jana Münzer. In den folgenden drei Jahren bestand ihre Zeit zu großen Teilen hauptsächlich aus Lesen, Ausprobieren, Lesen und erneutem Ausprobieren. Zunächst waren es selbstentworfene Taschen, Decken und Kissen, bevor sie sich verstärkt Damenaccessoires zuwandte. Zunächst kursierten ihre Entwürfe im engeren Freundeskreis, stießen aber durch Empfehlung bald schon außerhalb davon auf reges Interesse.
„Seit 2010 gibt es eine deutliche Steigerung in Bezug auf Anfragen und Verkauf. Ich würde das Risiko der Selbständigkeit auch nicht eingehen, wenn ich nicht glauben würde auf Dauer davon Leben zu können“, fügt Jana Münzer hinzu. Derzeit liegt ihr Hauptaugenmerk auf handgefertigtem Schmuck aus Vinyl und aufwendigen Quilts, die sowohl gerne als Tagesdecken oder auch als Wandteppiche verwendet werden. Besonders das Material Vinyl hat es ihr sehr angetan. Drei Monate dauerte es, so Jana Münzer, bis sie herausgefunden hatte, wie man es so bearbeitet, biegt und aussägt, um daraus verschiedene Motive als Anhänger für Ketten oder Ringe herzustellen. Verkauft werden sie unter ihrem Label „Eva Hall“ unter anderem über den Online-Marktplatz www.dawanda.com.
Nächstes Jahr möchte Jana Münzer vor allem die Vermarktung ihrer Produkte professioneller angehen, wozu eine eigene Homepage und die engere Zusammenarbeit mit Läden in Chemnitz gehört. Spezialisierung auf eine Sache und bloße Wiederholung eingeübter Handgriffe in Massenproduktion ist ihr Ziel jedoch nicht. Zu viel liegt ihr am Erarbeiten von neuen Entwürfen - die gerne auch gemeinsam mit Kunden entwickelt werden können - und die Suche nach neuen Techniken. Um ihrem Atelier auch mal den Rücken kehren zu können, wird sie ab Mai 2012 eine Schul AG „Bühnenbild und Kostüme“ leiten. Gewissermaßen ist sie so immer auf dem Sprung ihre Faszination mit anderen zu teilen.[nbsp]
Erschienen im 371Stadtmagazin Heft 11/12
Text: chezz Foto: André Koch