⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Anzeige
Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Spiesser beim Fernsehen

Chemnitzer Lokalsender gerettet

Veröffentlicht am:

Rettungsring, ausschlagendes Grün und eine Uhr, die schon weit nach 5-vor-12 steht.

Das Aus für das Sachsen Fernsehen ist abgewendet. Retter sind die Gründer der Schülerzeitung „SPIESSER“.

Im Mai diesen Jahres gab Sachsen Fernsehen die düstere Nachricht bekannt: Der Betrieb wird ab dem 30. September eingestellt (371 berichtete). 180.000 Euro Miese macht der Lokalsender jedes Jahr. Unter dieser Last lasse sich der Sendebetrieb nicht aufrecht erhalten, so Geschäftsführer René Falkner. Jetzt naht die Rettung aus der Landeshauptstadt. Die HAESWE-GmbH als neuer Gesellschafter, stemmt sowohl das Chemnitzer Sachsen Fernsehen als auch das ebenfalls finanziell angeschlagene Leipzig Fernsehen.

Ende letzten Monats sollte eigentlich Schluss sein für den lokalen Fernsehsender. Schluss mit der anhaltenden Selbstausbeutung der Mitarbeiter, so schrieb Falkner in der offiziellen Mitteilung zum Aus des Senders, und Schluss mit den 90% Kostendeckung die den Betrieb am Ende jedes Geschäftsjahres vor einen größeren Schuldenberg stellt. Und das obwohl in der kränkelnden Medienbranche die Hoffnung auf lokalen Medien ruht.

Mit der HAESWE-GmbH als neuem Gesellschafter wolle Sachsen Fernsehen in jedem Fall keine 180 Grad Wendung vollführen sondern im besten Fall das Programm verfeinern.
„Wir werden den Sender definitiv nicht klein sparen. Das Programm und die Belegschaft sollen beibehalten werden. Momentan gibt es auch die Bestrebung das Team zu stärken und wir sind auf der Suche nach einem Chemnitzer Gesicht“ so Geschäftsführer René Falkner über den Einstieg der HAESWE.

Die rettende GmbH ist in der sächsischen Medienlandschaft keine Unbekannte. Die Mitglieder der Geschäftsführung, unter ihnen auch Frank Haring, gründeten 1994 die Schülerzeitung „SPIESSER“ die heute eine bundesweite Auflage von einer halben Million Exemplare zählt. Haring, der auch an der Produktionsfirma „FiD – Fernsehen in Dresden“ beteiligt ist, sieht seinen Einstieg bei den kränkelnden Lokalsendern eher wirtschaftlich. „ Wir treten damit natürlich die Flucht nach vorne an indem wir Synergieeffekte und Kostenteilung für drei Sender forcieren. Alle Mitarbeiter sind bisher geblieben und es ist auch nicht geplant jemanden zu entlassen“ versichert Haring.

Geschäftsführer Falkner baut auf Kontinuität und will die gute Reichweite des Sachsen Fernsehen weiterhin ausbauen. Vor allem auf der hauseigenen Internetseite und in sozialen Netzwerken glänzt der Sender mit Schnelligkeit und lokaler Nachrichtenarbeit. Damit gewann das Unternehmen schon 33.000 Fans auf Facebooks und sorgt immer wieder für angeregte Diskussionen und den ein oder anderen Lacher.

Text: Florian Harlass Foto: photocase.de/kallejipp



Erschienen im Heft 10/13


Zurück