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Was Hartes für den Garten

Mushroom Garden das späteste Open Air des Jahres

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Man kann ja ab und zu überlegen, was dem Durchschnittschemnitzer zu seinem Glück noch fehlt. Ein hartes Rock-Open-Air auf einem Feld im Herbst gehörte da wahrscheinlich nicht dazu. Gibt’s jetzt aber trotzdem.

Eventmanager mit Abschluss in BWL und guter Schule im marktorientierten Denken sollten folgende Seite einfach überblättern. Denen nämlich wird bei den jüngsten Plänen des Huhlern e.V. bestenfalls ein kalter Schauer über den Rücken laufen. Denn der Verein bereitet gerade ein Festival vor, das brachial am Mainstream vorbei schrammt. Mushroom Garden heißt das dann und bringt am 29. Oktober Musik zwischen Stoner Rock und Doom Metal auf eine Zeltbühne am Stausee Oberrabenstein. Es wird kalt sein und es wird regnen, sagen die Macher, aber sie wollten einfach mal sehen, ob es noch mehr Menschen gibt, die mit Wattejacke und Filzstiefeln zum Open Air gehen würden. Ein härteres und kälteres Festival gebe es in diesem Universum höchstens auf der Klingonenstrafkolonie Rura Penthe. Aber mit Kälte kennt sich der Huhlern e.V. schließlich aus. Der organisierte in diesem und letzten Jahr auch das M.S. Beat und griff beim Wetter stets gewaltig ins verregnete Sommerloch. Deshalb gibt es bei Mushroom Garden keine Ausreden, keine Kompromisse. Auch in der Ausstattung nicht. Ein Zeltdach, eine Bühne, sechs Bands: Gorilla Monsun als Headliner mit Hellrock aus Dresden sowie Geonosis, AbeuedA, Mother Engine, Down On Knees I’m Weak und Space Pilgrim lassen dort von 14 bis 24 Uhr die Gitarren dröhnen. Es gibt auch kein fancy Catering sondern Bier, Glühwein, Bockwurst und gekochte Zwiebeln.[nbsp]

Als Lokalpatrioten wollten sie Chemnitz auf jeden Fall etwas bieten, was es so noch nicht gibt. Als Verein mit vielen Geschmäckern wollten sie etwas auf die Beine stellen, was einige der Mitglieder selbst gern sehen. Und – ach ja Marktwirtschaft – ein Event veranstalten, das auch den vielen Anfragen gerecht wird von Menschen, die gern zum M.S. Beat gekommen wären, aber das alles irgendwie zu weich fanden. Wem das jetzt immer noch vorkommt, wie Kindergeburtstag, der darf natürlich auch gern sein Zelt mitbringen und auf dem Feld um das Festival übernachten. Das sei zwar im Eintritt enthalten, aber wirklich damit rechnen würde man beim Verein nicht. Tickets gibt es auch. Im Vorverkauf für 10 Euro bei City-Ticket und an der Abendkasse für 12 Euro.

Erschienen im 371 Stadtmagazin Heft 10/11
Text und Foto: Michael Chlebusch

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