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Zwischen Licht und Dunkelheit

Death Country Made in Chemnitz

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Mitten in Chemnitz, abseits der großen Straßen, gibt es ein kleines Haus, das als Wohnung, Proberaum, Studio und Headquarter für das Label Suzy Q Records fungiert. Hier lebt auch A. E. Freier alias Reverend Elvis, dessen neue Platte seinen großen Vorbildern huldigt.

„Nicht umsonst steht in der Beschreibung zu dieser Platte, das dies keine Spass-Musik ist. Darum hat sich die Produktion auch über ein Jahr hingezogen. Ich sitze ja nicht immer depressiv in der Ecke. Deshalb konnte und wollte ich nicht immer an den Aufnahmen arbeiten“, eröffnet Rev. Elvis zu Beginn, was von „Desperation“ zu erwarten ist. Ihm ging es darum, die düsteren Seiten des Lebens zu beleuchten und dabei zugleich seinen musikalischen Vorbildern zu huldigen.[nbsp]

Neben eigenen Liedern hört man auf seinem dritten Album Neuinterpretationen von Songs von Hank Williams, Jimmy Webb, Hank Thompson und vielen weiteren Altvorderen.

„Death County als Musikrichtung setzt musikalisch noch vor dem Rock´n´Roll der 50er Jahre an. Doch wie ich mir bewusst bin musikalisch in einer Traditionslinie zu stehen, geht es bei Weitem nicht nur um das Covern. Dann könnte ich mir ja auch die Originale anhören. Spannender ist, was sich mit dieser Musik 2013 noch anfangen lässt, wie man sie in ein Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart setzt“, fügt Rev. Elvis hinzu.

Erschienen ist „Desperation“ wie auch die Platten seiner Hauptband „Rev. Elvis And The Undead Syncopators“ auf dem hauseigenen Label Suzy Q Records, das er gemeinsam mit Freunden seit 1999 betreibt. Dabei übernehmen sie von den Aufnahmen, über das Layout, den Vertrieb und den Druck der T-Shirts alle Arbeitsschritte selbst.

„Platten sind immer nur ein Mittel zum Zweck, damit wir oder die Bands, die auf unserem Label erscheinen, Live spielen können. Es ist halt ein Artefakt, das die Leute mit nach Hause nehmen können. Darum legen wir auch so viel Wert auf Vinyl“, erklärt Rev. Elvis ihre Herangehensweise. Mittlerweile können sie in der ganzen Welt auf eine Fangemeinde verweisen. „Ich glaube der einzige Kontinent, wo ich noch nichts hingeschickt habe, ist Afrika. Aber bei dieser speziellen Art von Musik ist es eher so, dass man in jedem Ort 10 Fans hat, die aber über die ganze Welt verteilt“, fügt er lachend hinzu.

Auf der Bühne wird man ihn mit seiner neuen Soloplatte leider nicht erleben können. Dafür ist sie ihm zu ruhig. Reverend Elvis ist auch in dieser Beziehung ganz Konzertliebhaber und Fan.
„Ich gehe da einfach von mir aus. Live soll es laut sein und etwas passieren. Deshalb bin ich auch kein wirklicher Freund von Singer-Songwriter-Abenden. Na ja, vielleicht, wenn ich mal älter bin“, sagt er und man hat das Gefühl, dass man sich mit ihm noch Stunden über Musik unterhalten könnte, während man mit „Desperation“ im Gepäck etwas für zu Hause mitgenommen hat.


Infos: www.SuzyQ-Records.de

Text: Chezz Foto: SuzyQ

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Erschienen im Heft 05/13

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